Präsentation unseres Wettbewerbsbeitrages zur Fassadengestaltung Objekt Schwägrichenstraße in Leipzig
Eine intensive Untersuchung der Umgebungsbebauung brachte interessante und für uns stark entwurfs- beeinflussende Details hervor.
Umgebungsfassaden
Balkone treten oftmals weniger aus den Fassaden hervor als die Erker, meist cirka 1 Meter, sie sind filigran ausgeführt und präsentieren sich sehr schmuckreich.
Die Erker hingegen dominieren die Fassaden vor allem durch ihre Größe. Sie haben jedoch keinen geschlossenen Charakter, sondern wirken eher wie angehängte Wintergärten. Dies wird durch ihre in alle Richtungen öffnungsfähigen und fast bodentiefen Fenster gestärkt.
Die Fassaden sind teilweise extrem verziert und treten sehr facettenreich auf. Keine gleicht dabei der anderen, aber sie wirken trotz allem wie aus einem Guss. Interessant, wie in jüngster Vergangenheit neu gebaute Architektur, gerade in der Schwägrichenstrasse, sich keineswegs in diesen harmonischen Gleichtakt einfügen will. Je länger man sich diese neuen Fassaden betrachtet, um so klarer wird, was nicht zusammen passt. Gerade in der Analyse der gründerzeitlich umgebenden Fassaden wird eins sehr deutlich:
Sie bilden sich aus einem klarem Sockel, dem ersten Geschoss, der aufgehenden Fassade, welche sich durch kräftige Fensterleibungen und in der Fassadenfläche vom darunterliegenden sowie dem letzten Geschoss vor dem Dachgeschoss unterscheidet. Es gibt stets einen oberen Abschluss der Fassade. Die Balkone und Erker scheinen maximal 1/3 der Gebäudelänge auszumachen. Die Fenster variieren in den Geschossen in ihren Brüstungshöhen. Die Eingänge der Häuser sind oft seitlich angeordnet. Die Fassaden haben den Detailreichtum vor allem zu den Straßenseiten, hofseitig sind oft hölzerne Balkone vorgestellt. Wichtig ist, dass die Fenster immer Teilungen besitzen, selbst wenn sie sehr schmal und hochformatig sind. Die Oberflächen der Fassaden sind vorwiegend aus Sandstein und wirken dadurch in ihrer Farbgebung sehr harmonisch.
All diese Beobachtungen bilden die Grundlagen unseres Entwurfs.
Es wurde versucht, so wenig wie möglich vom Charakter der Umgebung abzuweichen. Neuinterpretationen der Details und Bauweisen finden hauptsächlich Anwendung. Eine Idee war, die Balkonbrüstungen zu abstrahieren, indem eine gebogene Stahlplatte aus der in dem aufgebogenen Brüstungsbereich die abstrahierte Ornamentik und Verzierung der geschmiedeten Austritte im Schneidstrahlverfahren freigestellt wird. Der Freischnitt im Negativ soll als markantes und verbindendes Detail die Fassaden zusammen führen; ähnlich der klassischen, geschmiedeten Brüstungen. Diese finden ihren Platz als Absturzsicherung an dem nur angedeuteten Erker, welcher wiederum ein verkleinertes Abbild der großen Erker der Hauptfassaden darstellt. Diese Eckausbildung ist wiederum ein aus der Umgebung hergeleiteter typischer Abgriff. Die Grundrisse der Wohnungen bleiben unverändert, wie auch Eingänge und Zufahrten. Gleiches trifft für das Dachgeschoss zu. Auf eine dem Abschluss der abstrahierten Dachschräge nachgebildeten Rahmung wurde verzichtet, da der Aufbau schon durch sein Volumen ausreichend das bewohnte, abgestaffelte Dachgeschoss markiert.
Die Erker lassen sich vollständig öffnen und stehen somit der Qualität der Balkone an Offenheit in nichts nach. Es kommen Spaceframe- Fenster zum Einsatz, die sich in den seitlichen Erkerstützen vollständig einstapeln lassen. Die Absturzsicherung ist hier ein speziell entspiegeltes, fast nicht sichtbares und von unten gespanntes Paneel aus eisenoxidarmem Glas in TVG-Ausführung.
Die Materialien der Fassaden sind Naturstein bzw. steinartige Verkleidungen in sensibler Anlehnung an die Umgebungsbebauung. Um die hohen Kosten einer Fassade aus Naturstein zu verringern, werden WDVS mit durchgefärbtem Putzen in den höheren Geschossen diesen steinartigen Charakter nachahmen. Ein Mix von 20-30% in echten Natursteinverblendungen sollte hier Maßgabe für die Ausführung sein.
Obergutachtergremium:
Steffen Hildebrandt (Bauherrnvertreter)
Stefan Naether (Bauherrnvertreter)
Ansgar Schulz (Architekt)
N.N. (Vertreter des Fachausschusses Stadtentwicklung und Bau)
Ständig anwesende Vertreter:
Sabine Fuchshuber
(Stadtplanungsamt der Stadt Leipzig)
Heike Hellkötter
(Amtsleiterin, Amt für Bauordnung und Denkmalpflege der Stadt Leipzig)
Wilfried Lenke
(Abteilungsleiter, Stadtplanungsamt der Stadt Leipzig)
weitere teilnehmende Büros:
Architektengemeinschaft Mühle, Wolf, Klante
Behzadi + Partner
Kalkof Architekten
Woltereck Fitzner Architekten GbR
Naumannsche Brauerei in Leipzig Der Ortsteil Plagwitz ist bekannt für seine industriell geprägte Architektur. Der Unternehmer und Politiker Karl-Heine erschloss Mitte...
Read moreWohnquartier Max-Liebermann-Straße, Leipzig. An der Max-Liebermann-Straße in Gohlis wird ein attraktives Wohnquartier mit insgesamt 93 Wohnungen entstehen. Dabei reicht die Bandbreite...
Read moreNeubau Kochstraße Die Kochstraße erstreckt sich vom Zentrum-Süd bis nach Connewitz. Sie stellt das ruhige Pendant zur Südmeile Karl-Liebknecht-Straße dar und...
Read moreUrbanes Leben am Auewald - Mehrfamilienhaus Fockestraße Die Leipziger Südvorstadt zählt mit ihrer zentralen Lage und der quirligen Mischung aus Wohnen,...
Read moreBaubeginn Emilienstraße In fußläufiger Nähe zum geschichtsträchtigen Bayrischen Bahnhof, dem neuen Citytunnel Leipzigs und der Universitätsklinik entwickeln Mann & Schott Architekten...
Read moreM13_Ockerwitzer Straße, Dresden Der sich derzeit im Bau befindende Neubau wird in der Ockerwitzer Straße im Dresdner Stadtteil Cotta errichtet. Er...
Read moreM 14_Mehrfamilienhaus Reisewitzer Straße, Dresden Mit seiner verkehrsberuhigten Lage direkt am Löbtauer Boulevard bietet der sich in Planung befindende Neubau eine...
Read moreLeipzig, Südvorstadt, Neubau eines Mehrfamilienhauses und eines Stadthauses In der beliebten Südvorstadt von Leipzig entstand dieser 3500 m² grosse Wohn und...
Read moreM1_Mehrfamilienhaus Leipzig In Leipzig am Körnerplatz entsteht dieser markante Neubau als Lückenschluss in der Blockrandbebauung
Read moreM3_Neubau MFH in Leipzig An hervorgehobener Stelle in der Südvorstadt, vis à vis der Galopprennbahn, entsteht dieses Mehrfamilienhaus. ...
Read moreLeipzig, Ferdinand-Lassalle-Straße 23, Neubau von zwei Stadtvillen Auszug aus der Empfehlung des Gestaltungsforums der Stadt Leipzig "Auf dem durch Teilung eines Villengrundstücks...
Read more"Ehemalige Naumannsche Brauerei" Architekturwettbewerb der Stadt Leipzig ...Stadtvillen und Parkvillen in Leipzig Plagwitz... hochwertige Architektur für ein ehemaliges Brauereiareal Konzept/ Aufgabe Um eine...
Read moreM2_Historische Mühle Hänichen - Denkmalsanierung Denkmalgerechte Sanierung einer Mühle und Umnutzung zu Wohnzwecken. ...
Read moreWettbewerb Fassadengestaltung MFH Schletterstraße in Leipzig Der Wettbewerb hatte zum Ziel, für die Wohnbebauung als Lückenschluss eine ruhige Platzfassade als Gegenüber...
Read morePräsentation unseres Wettbewerbsbeitrages zur Fassadengestaltung Objekt Schwägrichenstraße in Leipzig Eine intensive Untersuchung der Umgebungsbebauung brachte interessante und für uns stark entwurfs-...
Read more