M5_Wettbewerb Leipzig Schwägerichenstraße Mann & Schott Architekten Leipzig http://www.mann-schott-architekten.de/wettbewerb-mfh-leipzig Wed, 19 Jun 2024 22:46:06 +0200 Joomla! - Open Source Content Management de-de M5_Wettbewerb Leipzig Schwägrichenstraße http://www.mann-schott-architekten.de/wettbewerb-mfh-leipzig/29-mehrfamilienhaus-leipzig-neubau http://www.mann-schott-architekten.de/wettbewerb-mfh-leipzig/29-mehrfamilienhaus-leipzig-neubau

 

Präsentation unseres Wettbewerbsbeitrages zur Fassadengestaltung Objekt Schwägrichenstraße in Leipzig

Eine intensive Untersuchung der Umgebungsbebauung brachte interessante und für uns stark entwurfs- beeinflussende Details hervor.

 

Umgebungsfassaden

Balkone treten oftmals weniger aus den Fassaden hervor als die Erker, meist cirka 1 Meter, sie sind filigran ausgeführt und präsentieren sich sehr schmuckreich.

Die Erker hingegen dominieren die Fassaden vor allem durch ihre Größe. Sie haben jedoch keinen geschlossenen Charakter, sondern wirken eher wie angehängte Wintergärten. Dies wird durch ihre in alle Richtungen öffnungsfähigen und fast bodentiefen Fenster gestärkt.

Die Fassaden sind teilweise extrem verziert und treten sehr facettenreich auf. Keine gleicht dabei der anderen, aber sie wirken trotz allem wie aus einem Guss. Interessant, wie in jüngster Vergangenheit neu gebaute Architektur, gerade in der Schwägrichenstrasse, sich keineswegs in diesen harmonischen Gleichtakt einfügen will. Je länger man sich diese neuen Fassaden betrachtet, um so klarer wird, was nicht zusammen passt. Gerade in der Analyse der gründerzeitlich umgebenden Fassaden wird eins sehr deutlich:

Sie bilden sich aus einem klarem Sockel, dem ersten Geschoss, der aufgehenden Fassade, welche sich durch kräftige Fensterleibungen und in der Fassadenfläche vom darunterliegenden sowie dem letzten Geschoss vor dem Dachgeschoss unterscheidet. Es gibt stets einen oberen Abschluss der Fassade. Die Balkone und Erker scheinen maximal 1/3 der Gebäudelänge auszumachen. Die Fenster variieren in den Geschossen in ihren Brüstungshöhen. Die Eingänge der Häuser sind oft seitlich angeordnet. Die Fassaden haben den Detailreichtum vor allem zu den Straßenseiten, hofseitig sind oft hölzerne Balkone vorgestellt. Wichtig ist, dass die Fenster immer Teilungen besitzen, selbst wenn sie sehr schmal und hochformatig sind. Die Oberflächen der Fassaden sind vorwiegend aus Sandstein und wirken dadurch in ihrer Farbgebung sehr harmonisch.

All diese Beobachtungen bilden die Grundlagen unseres Entwurfs.

Es wurde versucht, so wenig wie möglich vom Charakter der Umgebung abzuweichen. Neuinterpretationen der Details und Bauweisen finden hauptsächlich Anwendung. Eine Idee war, die Balkonbrüstungen zu abstrahieren, indem eine gebogene Stahlplatte aus der in dem aufgebogenen Brüstungsbereich die abstrahierte Ornamentik und Verzierung der geschmiedeten Austritte im Schneidstrahlverfahren freigestellt wird. Der Freischnitt im Negativ soll als markantes und verbindendes Detail die Fassaden zusammen führen; ähnlich der klassischen, geschmiedeten Brüstungen. Diese finden ihren Platz als Absturzsicherung an dem nur angedeuteten Erker, welcher wiederum ein verkleinertes Abbild der großen Erker der Hauptfassaden darstellt. Diese Eckausbildung ist wiederum ein aus der Umgebung hergeleiteter typischer Abgriff. Die Grundrisse der Wohnungen bleiben unverändert, wie auch Eingänge und Zufahrten. Gleiches trifft für das Dachgeschoss zu. Auf eine dem Abschluss der abstrahierten Dachschräge nachgebildeten Rahmung wurde verzichtet, da der Aufbau schon durch sein Volumen ausreichend das bewohnte, abgestaffelte Dachgeschoss markiert.

Die Erker lassen sich vollständig öffnen und stehen somit der Qualität der Balkone an Offenheit in nichts nach. Es kommen Spaceframe- Fenster zum Einsatz, die sich in den seitlichen Erkerstützen vollständig einstapeln lassen. Die Absturzsicherung ist hier ein speziell entspiegeltes, fast nicht sichtbares und von unten gespanntes Paneel aus eisenoxidarmem Glas in TVG-Ausführung.

Die Materialien der Fassaden sind Naturstein bzw. steinartige Verkleidungen in sensibler Anlehnung an die Umgebungsbebauung. Um die hohen Kosten einer Fassade aus Naturstein zu verringern, werden WDVS mit durchgefärbtem Putzen in den höheren Geschossen diesen steinartigen Charakter nachahmen. Ein Mix von 20-30% in echten Natursteinverblendungen sollte hier Maßgabe für die Ausführung sein.

 

Obergutachtergremium:

Steffen Hildebrandt (Bauherrnvertreter)

Stefan Naether (Bauherrnvertreter)

Ansgar Schulz (Architekt)

N.N. (Vertreter des Fachausschusses Stadtentwicklung und Bau)

 

Ständig anwesende Vertreter:

Sabine Fuchshuber
(Stadtplanungsamt der Stadt Leipzig)

Heike Hellkötter
(Amtsleiterin, Amt für Bauordnung und Denkmalpflege der Stadt Leipzig)

Wilfried Lenke
(Abteilungsleiter, Stadtplanungsamt der Stadt Leipzig)

 

weitere teilnehmende Büros:

Architektengemeinschaft Mühle, Wolf, Klante

Behzadi + Partner

Kalkof Architekten

Woltereck Fitzner Architekten GbR

 

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office@sg-consultant.de (Super User) M5_Schwaegrichen Thu, 24 May 2012 09:15:00 +0200